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Zum Jahreswechsel: Tipps zur Umsatzsteigerung im neuen Jahr

Vier Tipps zur Umsatzsteigerung

Wer kennt das nicht: Das Tagesgeschäft lässt vielen Unternehmern und Selbstständigen kaum Zeit, Ideen für umsatzsteigernde Maßnahmen zu entwickeln. Darum haben wir einige Tipps für Sie, damit das nächste Jahr zu Ihrem Umsatzerfolgsjahr wird.

Tipp 1: Setzen Sie sich „smarte“ Ziele!

Smart heißt:

S – spezifisch

Ein Ziel sollte so genau und konkret wie möglich sein. Gedanken oder gar Aussagen wie „Ich hätte gerne mehr Umsatz“ oder „Es wäre schon sehr schön, wenn ich im nächsten Jahr mehr Umsatz generiere“, bringen Sie nicht wirklich weiter. Also: Um wieviel wollen Sie Ihren Umsatz im nächsten Jahr steigern?

M – messbar

Wichtig ist hier die Nennung einer Menge, einer Zeitangabe oder eines sonstigen messbaren Kriteriums. Ungünstige Formulierungen sind beispielsweise “möglichst niedrige Kosten”, “Erhöhung der Qualität”, “Ausbau des Marktanteiles” usw., denn Ihnen fehlt ein konkretes messbares Kriterium.  Dagegen meßbar ist es, den Jahresumsatz von aktuell 100.000 Euro auf 120.000 Euro zu erhöhen.

A – akzeptiert

Ziele, Akteurem als eigentlich inakzeptabel empfunden werden, haben wenig Aussicht auf Erfolg. Darum vorher prüfen, wie Sie selbst und Ihre Mitarbeiter zu den gesetzten Zielen überhaupt stehen.

R – realistisch

Dieses Kriterium hängt eng mit dem vorigen Punkt zusammen: Realistische Ziele werden von allen leichter akzeptiert und motivieren deutlich stärker, als solche, die bereits im Vorfeld als unrealistisch angesehen werden. Wäre z. B. eine Verdreifachung des aktuellen Umsatzes realistisch? Oder eher utopisch?

T – terminiert

Ein einfaches Kriterium: Die Nennung einer Zeitangabe. Es muss klar sein in welchem Zeitraum bzw. bis wann das Ziel – und ggf. Zwischenziele – erreicht werden sollen.

Tipp 2: Machen Sie eine Analyse!

Nur wer gezielt Analyse treibt, kann gezielt Marketing betreiben und so Umsätze erhöhen.

Wichtige Fragen sind dabei:

  • Woher kommen Ihre bisherigen Umsätze?
  • Welche Marketing-Maßnahmen waren besonders erfolgreich?
  • Womit könnten Sie eigentlich noch mehr Umsatz machen?
  • Welche potentielle Kunden gibt, die Sie noch gar nicht kennen?
  • Welche der unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen laufen besser als andere – und warum?
  • Was lässt sich weiter ausbauen?

Getreu dem Motto „Stärken stärken“ werden Sie  mit hoher Wahrscheinlichkeit leichter in den Bereichen weitere Kunden gewinnen können, wo Sie die meiste Kompetenz und den besten Zugang haben. Analysieren Sie also ganz genau, wo Ihre Stärken liegen. Damit können Sie gezielt Akquise betreiben.

Tipp 3: Klare Positionierung

Wenn ein potenzieller Kunde auf Ihrer Webseite ist oder Ihren Flyer bzw. Ihre Unternehmensbroschüre liest, sollte ihm schnell klar sein, ob Ihr Unternehmen und Ihr Angebot das sind, wonach er so sucht.

Unternehmen müssen aber nicht nur deutlich machen, was sie verkaufen, sondern auch, was sie nicht verkaufen.

Möglicherweise stößt eine klare Positionierung manchen Kunden ab, dennoch gilt : „Sei nicht austauschbar, sondern habe Mut, gegebenenfalls auch zu polarisieren.“ Wenn potenzielle Kunden anstrengungsarm erkennen können, warum Ihr Angebot die beste Wahl bist, werden Sie leichter verkaufen.

Gerade kleine Unternehmen haben mehr Erfolg durch eine „spitze Positionierung“ – manchmal sogar in einem Nischenmarkt. „Bauchladen-Angebote“ wie: „Wir bieten dies und das und jenes auch noch, und wenn der Kunde es wünscht, machen wir auch anderes noch möglich“, sind wenig hilfreich.

Tipp 4:  Akquise

Wer mehr Umsatz will, muss den Absatz stärken. Das gelingt zum einen über die Gewinnung neuer Kunden. Zum anderen auch über eine Umsatzsteigerung bei Bestandskunden. Ebenso wichtig ist die richtige Preiskalkulation. Dazu gehört es auch Rabatte auf den Prüfstand zu stellen.

Grundsätzlich gilt: „Bestandskunden zu (re-)aktivieren ist wesentlich einfacher als neue Kunden zu gewinnen.“

Greifen Sie dabei auch gerne öfter zum Telefon! Viele wollen gerne verkaufen, verstecken sich jedoch hinter E-Mails oder Social-Media-Werbung. Dabei sind es immer Menschen, die von Menschen kaufen!

Wenn Sie Ihrem Kunden ein Angebot per E-Mail schicken, fehlt der persönliche menschliche Kontakt, der bei einem Telefonat zustande kommt. Sie bleiben bei einem persönlichen Gespräch besser im Gedächtnis haften. Aktives Zuhören ist dabei aber unabdingbar. Im Idealfall werden Sie Ihrem Kunden ein besseres, weil persönlicheres und passenderes Angebot machen und damit Ihren Umsatz steigern.

Beschäftigen Sie sich regelmäßig mit verkaufsrelevantem Wissen!

Denn Kunden können nur von denen kaufen, die sie kennen. Dazu reichen nicht Anzeigen. E-Mails oder Flyer-Werbung. Es ist auch erforderlich, dass Sie sich dort hinbegeben, wo Ihre Kunden sind. Treffen Sie sie persönlich,  beispielsweise auf Netzwerk-Veranstaltungen, Messen oder Kongressen. Solche persönlichen Kontakte sollten aber vor- und nachbereitet werden. Wenn das gut gelingt, steigern Sie Ihre Umsätze erfolgreich im neuen Jahr!

Weitere Marketing-Tipps finden Sie auf unserer Website:

 

Gut vorbereitet ins Weihnachtsgeschäft – Checkliste

(Online-)Händler sollten auf Weihnachten vorbereitet sein – hierzu unsere Checkliste

Das Weihnachtsgeschäft 2019 startet spätestens mit dem „Black Friday“ Jahr am 29. November 2019. Sind Sie als Händler*in auf diese Zeit gut vorbereitet? Damit beginnt stressigste Zeit für Händler*innen, insbesondere im Online-Handel. Denni nzwischen kauft jeder fünfte  Deutsche Weihnachtsgeschenke bevorzugt online ein. Wer hier nicht nur bestehen, sondern vom Weihnachtsgeschäft profitieren will, muss vorbereitet sein.

Weihnachtsgeschäft vorbereiten

Hierzu einige Tipps im Rahmen einer Checkliste:

1. Inventur machen

Für eine rechtzeitige Inventur sind die ruhigen Wochen vor dem großen Jahresend-Run, ist vor allem das so genannte Sommerloch besonders geeignet. Sehen Sie Ihren Lagerbestand genau durch und zählen Sie Ihre Bestände. Dabei lassen Sie sich vorzugsweise von einen  digitalen Warenwirtschaftssystem unterstützen. Allerdings braucht es auch hier den Abgleich zwischen gebuchten Waren und tatsächlich vorhandenen, welche verkäuflich sind. Lagerschwund entsteht nicht zuletzt über Beschädigungen von Waren und / oder Verpackungen.

Identifizieren Sie Ihre Ladenhüter („poor dogs“) und Verkaufsschlager („cash cows“). Welche Waren waren im letzten Weihnachtsgeschäft besonders nachgefragt? Und welche Bestellungen liefen an der Nachfrage vorbei? Vielleicht haben Sie sich durch günstige Mengenrabatte zu Einkäufen verführen lassen, die ihr Lager unnötig belasten und sich auf diese Weise negativ auf Ihre Umsatzrendite auswirken.

Black Friday für Abverkäufe nutzen

Dadurch können Sie ableiten, welche Produkte bei Abverkaufsaktionen wie dem „Black Friday“ zum Sonderpreis angeboten werden. So schaffen Sie Platz im Lager für neue, möglichst trendige Ware und besondere Angebote für die Weihnachtszeit.

Parallel zur Wareninventur lohnt sich auch eine kritisch Rückschau in organisatorischer Hinsicht: Wie lief das letzte Weihnachtsgeschäft? Wo gab es Engpässe oder Versäumnisse? Wo besteht organisatorischer Verbesserungsbedarf? Was lief dagenen besonders gut? Was brachte die größte Rendite? Welche Marketingaktionen haben sich besonders gelohnt? Wo sollte man also nachlegen? Bzw. was sollte man im neuen Jahr wiederholen und was vermeiden?

2. Sortiment richtig planen

Vor einer Aufstockung des Lagers mit neuer Ware empfiehlt es sich jedoch, das Sortiment genau zu planen. Dazu sollten Sie die aktuellen Trends zu kennen. Denn diese geben Ihnen Hinweise, was  in diesem Jahr zu Weihnachten besonders gerne gekauft wird. Hinweise finden Sie in Fachzeitschriften, bei Händler-Vereinigungen aber auch in den den einschlägigen Magazinen und Illustrierten, welche Ihre Kunden lesen. Aber natürlich auch Online in Online-Magazinen, auf Websites und in den Sozialen Medien. Betrachten Sie auch hier vor allem die Medien, die Ihre Zielkundschaft am meisten nutzt. Dann beantworten Sie sich folgende Kernfragen: Welche aktuellen Trends gibt es? Ist Ihr Sortiment darauf eingestellt? Welche Artikel aus Ihrem Sortiment sind besonders gut für spezielle Weihnachtsangebote geeignet?

Denken Sie auch an die rechtzeitige Bestellung, Ihre Lagerkapazitäten und nicht zuletzt auch daran, genügend weihnachtliches Verpackungsmaterial und andere vorweihnachtliche Ausstattung für Ihr Geschäft verfügbar zu haben. Denn schließlich geht es darum, Ihre Angebote weihnachtlich zu präsentieren und zu online wie offline in entsprechendem „Kleid“ zu verkaufen.

Absatzkanäle geschickt kombinieren

Zum Thema Online bzw. eCommerce: Heute läuft (fast) nichts mehr nur offline. Auch stationäre Geschäfte sind gut beraten, wenn sie eine Online-Kanäle nutzen. Besonders im Trend der Zeit liegt die Multi-Channel-Strategie. Daraum denken Sie an die großen Online-Marktplätze. Für gewöhnliche erreichen Sie darüber mehr Kunden als mit Ihrem eigenen Webshop.  Darum sind die zentralen Fragen: Welche Ihrer Waren haben die größten Chancen bei Amazon, eBay und Co.? Wie präsentieren Sie Ihre Angebote dort? Wie steht es um die Konditionen und Zusatzkosten? Und welche weiteren Kanäle der Verkaufsförderung gibt es?

Damit kommen wir zum Punkt  Markteting / Werbung…

3. Marketing planen

Planen Sie Ihre Kampagnen rechtzeitig und gründlich. Besonders im Bereich Online-Marketing müssen für SEO / SEA Kernbegriffe festlegen, dabei auch an Kombinationen mit „Geschenk“ und „Gutschein“ denken. Auch sollten Sie rechtzeitig Ihren Content für das Social-Media-Marketing vorbereitet haben, z. B. Geschenkeratgeber, Adventskalender mit täglichen Überraschungen etc. Auch Mailings zur Aktivierung von typischen „Weihnachtskunden“ sind sinnvoll. Und damit es nicht nur im physischen Geschäft, sondern auch im Online-Shop weihnachtlich wird, sorgen Sie für entsprechende Gestaltung mit einem Weihnachts-Layout, Christbaumkugeln etc. Spezielle Shop-Funktionen einrichten wie „Liefertermine anzeigen“, „Geschenklieferung an abweichende Adresse“ oder „Geschenkverpackung“ sollten Sie Ihren Kunden im Online-Shop anbieten.

Marketing im Versand: Eine gute (weihnachtliche) Verpackung ist wichtig!

Eine individuelle Verpackung ist wichtig: Sie muss zu Ihrem Unternehmen, zur Ihrer Marke und zu Ihren Angeboten passen. Sie kommuniziert für Ihr Unternehmen Ihre Markenidentität. Während der ganzen Lieferkette macht das Paket auf sich aufmerksam. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Verpackung zu gestalten. Nur eines geht nicht: Verpackungen ohne Wiedererkennungswert zu nutzen!

Darf es vielleicht ein weihnachtlicher Karton sein, der noch bei der Auslieferung dem Nachbarn „Frohe Weihnachten“ wünscht? Welche individuelle Ideen haben Sie?

Aber bedenken Sie: Der personalisierte Druck von Verpackungsmaterialien benötigt Zeit, und kann von der Bestellung bis zur Auslieferung ganze acht Wochen dauern!  Auch passende Paketaufkleber müssen erst einmal gedruckt und an Sie geliefert werden. Eine Bestellung frühzeitig aufzugeben lohnt sich also auch hier. Und noch etwas: Zur Vermeidung hoher Portokosten und Verpackungsmüll:  Odern Sie die Kartons passend zu Artikelgröße und erwartbaren Bestellmengen. Oder haben Sie schon einmal über ein Mehrweg-Verpackungs-System nachgedacht?

Womit wir zum Thema Logistik kommen…

4. Logistik organisieren

Vertrieb, Logistik und das Retourenmanagement müssen im Weihnachtsgeschäft besonders belastungsfähig sein. Im Kundenservice sollten Sie rechtzeitig für zusätzliches Personal sorgen,  IT-Systeme müssen auf die zu erwartende Spitzen vorbereitet sein – hier helfen regelmäßige Belastungstests.

Die Auswahl richtigen Liefer-/Paketdienstes ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Online-Handel – nicht nur zu Weihnachten. Portokosten, Lieferzeiten sowie die Zuverlässigkeit des Paketdienstes sind entscheidende Kriterien bei der Wahl des geeigneten Zustellers.

Zu Weihnachten besonders wichtig, dass die Geschenke pünktlich ankommen. Bieten Sie Ihren Kunden darum auch unbedingt einen Expressversand für Last-Minute-Besteller, um die Lieferzeit zu verkürzen. Kein Kunde möchte schließlich an Heiligabend ohne Geschenk vor dem Baum stehen.

Jedes Jahr steigt das Paketvolumen. 2018 wurden zum Fest allein in Deutschland 330 Millionen Pakete versendet. Das ist eine große logistische Herausforderung, vor allem wenn man bedenkt, dass den Paketdiensten trotz zusätzlichem Personal geschätzt immer noch tausende Zusteller fehlen. Viele Paketdienste nehmen deshalb in der Saison um Weihnachten gar keine neuen Kunden mehr an. Es lohnt sich also, die richtigen Vorkehrungen rechtzeitig zu treffen.

Und nach Weihnachten?

Alle Jahre wieder … Damit Ihre Kunden auch im nächsten Jahr wiederkommen, sorgen sie für guten Kontakt: Holen Sie sich Kundenrezensionen ein, vergeben Sie Gutscheine und schreiben Sie Danke-Mails… und vergessen Sie nicht, Ihr Weihnachtsgeschäft 2019 im Jahr 2020 auszuwerten. Dabei helfen wir Ihnen als erfahrene Unternehmensberater gerne. Kontaktieren Sie uns einfach online oder telefonisch!

Aktuelle Social Media Trends

Social Media Trends 2019

Weltweit nutzen mehr als 3,8 Milliarden Menschen das Internet. Das ist mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung.
Mary Meeker veröffentlicht seit 1995 einen Report über die aktuellen Trends im Internet. Dieser Report gilt mittlerweile als Standardwerk mit den wichtigsten Zahlen und Statistiken zur globalen Internetnutzung.
Der aktuelle Report kann –>hier heruntergeladen werden.

Vor allem Twitter, Amazon, Snapchat und Pinterest verzeichnen starken Zuwachs an Werbeeinnahmen. Somit ist damit zu rechnen, dass die Social Media auch weiterhin auf Werbung im Feed setzen und neue Werbeformate entwickeln. Für Unternehmen bedeutet dies, dass Social-Media-Kanäle weiterhin eine wichtige Rolle im Werbemix einnehmen werden. Verbesserte Targeting-Möglichkeiten der Anbieter werden ihnen künftig eine noch  zielgerichtetere Ansprache ermöglichen.

Instagram und Youtube wachsen weltweit

Global betrachtet zeichnet sich ein erwartbares Bild. Instagram und Youtube sind die klaren Gewinner im Bereich der sozialen Netzwerke. Während Facebook, Whatsapp, Wechat und Twitter das Niveau konstant halten beziehungsweise etwas rückläufig sind, konnten Instagram und Youtube beträchtliche Steigerungen in der täglichen Nutzung erzielen. Video-Stories verzeichnen 100 Prozent Wachstum bei  1,5 Milliarden täglich aktiven Nutzern.

Instagram Stories sind aktuell das dominierende Format im Bereich der sozialen Netzwerke. Auch Whatsapp-Status- und Facebook/Messenger Stories zeigen ein starkes Wachstum. Weltweit gibt es bereits mehr als 1,5 Milliarden Menschen, die täglich diese Story-Formate abrufen. Betrachtet man lediglich den Zeitraum Ende 2018 bis April 2019, so ist vor allem der rasante Anstieg an Facebook/Messenger Stories bemerkenswert.

Quelle: Internet Trends Report 2019

 

Bild- und Videoformate als Standard

Dank der Verbreitung von Smartphones und den damit einhergehenden Tools  wurden Bild- und Videoformate zu den Standardformaten auf den gängigen Social-Media-Plattformen. Instagram – mit mehr als einer Milliarde täglich aktiver Nutzer – ist ein weiterer Einflussfaktor, ebenso Snapchat und Twitter.  Auch bei Twitter ist der Trend erkennbar. Im Jahr 2019 erzielten Bild- und Videoformate mehr als 50 Prozent aller Tweet-Impressions.  Snapchat entwickelt sich trotz der zunehmenden Konkurrenz durch Instagram und andere Story-Formate (bei Whatsapp, Messenger und Facebook) entwickelt sich Snapchat zunehmend zum Content-Creation-Tool.

Social-Media-Wellness

Das kritische Bewusstsein der Nutzer nimmt, nicht zuletzt aufgrund von Datenskandalen und Cyberkriminalität, zu. Darum setzen Apple, Google und Facebook auf mehr Transparenz. So bieten etwa alle der genannten Plattformen die Möglichkeit, das eigene Smartphone- und Social-Media-Verhalten zu beobachten und, falls gewünscht, auch einzuschränken.

Quelle: Internet Trends Report 2019

Tägliche Nutzung von Social Media wächst nur noch leicht

Der zunehmend bewusste Umgang mit Social Media geht mit einem nur noch leichten Anstieg an der täglichen Nutzung einher.  Sie wuchs lediglich um ein Prozent, während Social-Media-Nutzer 2018 noch sechs Prozent mehr Zeit in den sozialen Netzwerken verbrachten.

Insgesamt zeichnet der Internet Trends Report 2019 ein interessantes, wenn auch nicht überraschendes, Bild. Instagram und Youtube – als Bild und Video-Plattformen – gelten als klare Gewinner in der Nutzungsdauer und Verbreitung.

Positionierung im Marketing

Positionierung

Wenn Gründer*innen sich mit dem wichtigen Thema Marketing beschäftigen, stoßen sie sehr bald auf den Begriff „Positionierung“.

„Positonierung“ ist eines der 5 „P“ im Marketing-Mix: Produkt, Preis, Promotion, Personen … und Positionierung.

Was ist Positionierung?

Die wohl kürzeste Definition für Positionierung stammt von dem britischen Werbefachmann David Mackenzie Ogilvy

Positionierung = Was das Produkt leistet – und für wen

Es geht also um das gezielte Darstellen von Stärken und Qualitäten, durch die sich ein Angebot  in den Augen der Zielgruppe positiv von anderen Produkten oder Dienstleistungen unterscheidet. Es ist also wichtig, das eigene Alleinstellungsmerkmal (USP) zu entwickeln und entsprechend zu kommunizieren. Dazu gehört, dass man zuvor die eigene Zielgruppe genau definiert hat.

Muss man für die Positionierung das sprichwörtliche Rad neu erfinden? Nein!

Auch ein bewährtes Geschäftsmodell wird einzigartig, wenn man es auf eine klar definierte Zielgruppe neu ausrichtet!

Die meisten Unternehmen versuchen mit einer einzigen Lösung verschiedene Zielgruppen anzusprechen. Das bereitet oft Probleme. Von einer dezidierten Positionierung auf eine einzige Zielgruppe ausgerichtet, können gerade kleine Unternehmen und Gründungen profitieren.

Klare Positionierung lohnt sich

Der Markteintritt wird leichter, wenn man die Zielgruppe eingrenzt. Und man kann besser auf die Bedürfnisse der Zielgruppe eingehen. Und es lassen sich Innovationen entwickeln, um den Bedürfnissen der Zielgruppe noch mehr entgegenzukommen. Als Folge wird das dezidierte Angebot wertvoller als Konkurrenzangebote mit wenig ausgeprägter Positionierung

Das führt auch dazu, dass Kunden nicht nur besser erreicht und langfristig gebunden werden, sondern je klarer die Positionierung, umso eher sind Kunden auch bereit, höhere Preise zu bezahlen.

Gleichzeitig sinken die Kosten für die Entwicklung des Angebots. Denn eine spitze Positionierung erlaubt es, sich zu fokussieren.  Man lernt seine Zielgruppe rasch sehr genau kennenlernen und erfährt viel über deren Bedürfnisse. Statt sich immer wieder auf andere Kunden mit neuen Problemen einzustellen, erlangen Unternehmen eine hohe Expertise in ihrer Nische.  Das spart letztlich Zeit und Ressourcen, und führt rasch zu Erfolgserlebnissen. Und gerade Gründer*innen brauchen diese positiven Rückkopplungen.

Mit einer spitzen Positionierung und der Konzentration des Unternehmens auf die eigene Nische, muss man auch  wenig Konkurrenz befürchten.  Die gute Nachricht: Es gibt in jeder Branche viele Nischen. So kann  jedes Unternehmen sein eigenes Profil finden und schärfen.

Positionierung ist die Grundlage für Markenbildung

Ziel eines Unternehmens sollte sein, schnell Marktführer in seiner Nische zu werden. Dazu darf die Nische nicht allzu groß sein. Die Engpass-konzentrierte-Strategie empfiehlt eine Nische, die etwa 20-mal so groß ist wie die  Produktions-/Lieferkapazität ist. Mit anderen Worten: Wer nur 2.000 Kunden pro Jahr zuverlässig beliefern kann, braucht nur eine Marktnische mit einem Potenzial von 40.000 Kunden. Das ist scheinbar wenig, aber dafür ist es leichter, sich dort einen Namen zu machen.

Es kommt bei einer starken Marke nicht darauf an, wie viele Menschen sie kennen, sondern darauf, wie gut sie bei ihrer Zielgruppe bekannt ist.

Das bedeutet aber keineswegs, dass somit das Unternehmenswachstum beschränkt ist. Auch in der Nische lässt sich Unternehmenswachstum  entwickeln. Zum Beispiel, in dem man weitere Angebote für dieselbe Zielgruppe schafft. Möglich ist auch, das Angebot auf weitere Zielgruppen auszudehnen.

Wie ist es um Ihre Positionierung bestellt?

Wie genau haben Sie Ihre Zielgruppe genau definiert? Wissen Sie warum Kunden kaufen (sollen)? Leider nehmen es viele Unternehmer*innen nicht so genau mit der Definition ihrer Zielgruppe. Nur, all Tipps zu Marketing, Social Media und Kundenakquise nutzen wenig, solange die Positionierung nicht spitz genug ist. Und dazu bedarf es auch einer klaren Zielgruppendefinition! Und auch, wenn du schon ziemlich gut aufgestellt bist: Es gibt immer etwas zu verbessern.

Erfolgreich positioniert haben sich z. B. die von uns beratenen Unternehmen / Gründungen:

Sie haben Fragen oder brauchen Hilfe bei der Positionierung?

Meine Kolleg*inne und ich helfen gerne.  Und es gibt eine Reihe von Fördermitteln für Beratungen zu Marketingfragen. Sprechen Sie mich einfach an!

„Fekra“ bedeutet „Idee“

Sprachschul-Gründer Yousef El-Dada und Asmaa Aldaher zeigen, was möglich ist

Das arabische Wort „Fekra“ bedeutet „Idee“. Eine gute Idee war es zweifellos, die der Architekt Yousef El-Dada und seine Partnerin, die angehenden Zahnärztin Asmaa Aldaher, hatten. Muttersprachlicher Arabisch-Unterricht, der ganz weltlich ist und sich von den Erkenntnissen moderner Pädagogik leiten lässt.

Yousef El-Dada und Asmaa Aldaher in der Sprachschule

Yousef El-Dada und Asmaa Aldaher in der Sprachschule

Seit Anfang 2018 können Kinder ab Grundschulalter bei „Fekra“ in der Kleiststraße, nahe Wittenbergplatz Arabisch lernen. Die Räume der Schule sind groß, hell und freundlich, die Gruppen sind klein und die Lehrer sehr erfahren und das Lernen erfolgt spielerisch.

Das Credo der Gründer lautet: „Wir möchten die arabische Hochsprache in korrekter Form und losgelöst von religiösen und politischen Überzeugungen unterrichten, und zwar so, dass die Kinder viel Freude am Lernen haben.“

Das Konzept kommt bei Kindern und Eltern sehr gut an. Inzwischen arbeiten bei „Fekra“ fünf ausgesucht qualifizierte Lehrkräfte und mehr als 50 Kinder kommen regelmäßig zum Unterricht. Die Nachfrage ist außerdem so groß, dass man zum kommenden Jahr über einen weiteren Ausbau des Angebots nachdenkt. Im Gespräch sind Angebote für Kita-Kinder und für ältere Schulkinder, u. a. zum Umgang mit digitalen Medien bis hin zu Programmierkursen für Mädchen und Jungen.

arabisch lernen

Stolz präsentieren Kinder ihre selbstgebastelten arabischen Grüße zum Muttertag, Bildquelle ©Fekra

Was hat das Gründercoaching gebracht?

Yousef El-Dada: Ilona Orthwein arbeitet sehr lösungsorientiert, ist bei allen auftretenden Fragen immer für uns da. Sie hat viel Geduld und gibt sich wirklich sehr viel Mühe, auch schwierige Probleme zu lösen. Das ist keineswegs selbstverständlich. Sie hat uns außerdem in vielen praktischen Dingen Tipps gegeben, z. B.  bei behördlichen Anmeldungen, bei der Ausgestaltung von Verträgen und im Bereich PR und Marketing. So konnten wir dank des Coachings rasch wachsen. Ökonomisch ist die Leitung der Sprachschule inzwischen ein wichtiges zweites Standbein für mich geworden.

Asmaa Aldaher: Ich kann das, was Yousef über Ilona Orthwein sagt, nur bestätigen. Außerdem möchte ich betonen, dass ich mich bei Ilona Orthwein immer als Klientin auf Augenhöhe empfand. Das ist leider nicht der Normalfall. Ich lebe seit langem in Deutschland, habe hier eine Berufsausbildung gemacht, gearbeitet und studiere inzwischen. Man kann sagen, ich bin gut integriert. Trotzdem werde ich als muslimische Frau und Migrantin von häufig schief angesehen und oben herab behandelt. Bei Ilona Orthwein dagegen ist das ganz anders. Hier fühlte ich mich von Anfang an ernst- und angenommen.

Die Meinung der Beraterin

Ilona Orthwein: Mich freut es sehr, welch großen Zuspruch das Angebot von „Fekra“ erhält. Jedes Mal, wenn ich zur Beratung in die Schule komme, treffe ich auf ausgesprochen fröhliche Kinder und zufriedene Eltern. Aber auch betriebswirtschaftlich geht das Konzept auf. Dabei wurde das Gründerpaar sogar für seine Idee anfänglich verlacht.

Solche Ablehnung hat mit Denkblockaden und unserem Denken in defizitären Kategorien zu tun. Wir haben es uns angewöhnt, unser Augenmerk auf das zu richten, was fehlt und übersehen dabei das, was da ist. Statt zu überlegen, wo Potenziale und Chancen sind, sehen wir vor allem die Mängel, die es zu beseitigen gilt. Gerade migrantische Gründer*innen leiden unter solch einem Ansatz.

Im Falle von „Fekra“ war das Potenzial eigentlich mit Händen zugreifen. Berlin hat eine riesige arabisch-deutsche Community. Weltlichen muttersprachlichen Arabisch-Unterricht gibt es dennoch kaum.


Warum muttersprachlicher Arabisch-Unterricht?

In Berlin leben über 130.000 Menschen mit arabischen Wurzeln. In ihren Familien wird, wenn überhaupt, Arabisch als die in der jeweiligen Heimatregion übliche Umgangssprache gesprochen. Diese regionalen Dialekte unterscheiden sich zum Teil erheblich voneinander. Noch mehr unterscheiden sie sich von der allgemeinen arabischen Hoch- bzw. Schriftsprache. Nur, wer die Hochsprache beherrscht, ist in der Lage, schriftlich zu kommunizieren, Zeitungen und Bücher zu lesen, Nachrichtensendungen zu verstehen etc. Fehlt diese sprachliche Bildung ist eine kulturelle Entfremdung die unweigerlich. Und eine Rückkehr und Re-Integration in die Herkunftsländer wird damit, insbesondere für die Kinder von Geflüchteten, erschwert.

An allgemeinbildenden Schulen wird mutterspachlicher Arabischunterricht dennoch bislang kaum angeboten. Moscheen, Moscheevereine oder religiöse islamische Zentren sind in diese Lücke gestoßen. Hier wird der Sprachunterricht an die Unterweisung in der islamischen Religion gekoppelt. Pädagogische Standards sind zudem oft fragwürdig. Auch ist die Lernatmossphäre in vielen dieser Einrichtungen alles andere als optimal. Überdies sind längst nicht alle Menschen mit arabischer Muttersprache Muslime. Gerade unter den arabischen Flüchtlingen, die um das Jahr 2015 zu uns gekommen sind, gibt es viele Christen, Yesiden und andere religiöse Minderheiten, sowie Religionslose. Auch gibt es viele arabisch-stämmige Menschen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben. Teilweise in Mischehen. Sie sind gut integriert und möchten gerne ihren Kindern den Weg zur arabischen Kultur offen halten. Das geht vor allem über die Sprache und die vielfältige arabische Literatur. Diese hatte ihre ersten Blüten übrigens schon lange vor dem Islam in der alt-arabischen Poesie.

 

 

 

Oh wie schön ist Panama! – Erlebnisreisen nach Lateinamerika

Gründerin Anna Sterzer lässt Reiseträume wahr werden

Eigentlich ist Anna Sterzer Online-Marketing-Spezialistin. Um ihre berufliche Zukunft bräuchte sie sich also keine Sorgen machen. Fachleute wie sie sind sehr gefragt. Ihr Herz schlägt jedoch für Reisen nach Mittel- und Südamerika. Die guten Erfahrungen, die sie dort gesammelt hat, will sie an andere weitergeben. Aus diesem Grund hat sie angefangen, Privat- und Kleingruppenreisen zu organisieren – individuell maßgeschneidert nach den Wünschen ihrer Kund*innen. Ganz besondere Erlebnisreise-Angebote hat die im Netzwerk von MomPreneurs engagierte junge Frau für Familien mit Kindern im Angebot. Eines der familientauglichen Reiseziele ist Panama.

Anna von gonjoy Erlebnisreisen

Anna ist Expertin für Lateinamerika-Reisen

Beim Start in die Selbstständigkeit als Reiseunternehmerin hat Anna die Partnerschaft mit Reiseveranstalterin Jenny Strumpf entscheidend geholfen. Go’n joy Erlebnisreisen hat sich wie Go’n joy Africa auf Privat- und Kleingruppenreisen spezialisiert. Beide Reiseunternehmen stehen für nachhaltigen Tourismus. Alle ausgewählten Reiseziele sind persönlich geprüft. Es besteht enger Kontakt mit Partnern vor Ort. Nachhaltiger Tourismus steht dabei im Fokus. Selbstverständlich werden dabei Tier- und Naturschutz werden groß geschrieben. Zudem sind viele der ausgewählten Ziele äußerst familientauglich.

Was hat das Gründercoaching gebracht?

Anna Sterzer: Ilona Orthwein hat mir mit ihrem wertvollen Knowhow die entscheidenden Impulse für die Zukunft und den Erfolg meines Vorhabens gegeben. Von der Wahl einer Unternehmensform, über die Finanzplanung, Zeit- und Personalmanagement bis hin zu kreativen Marketing-Ideen hat Ilona Orthwein mir mit ihrem umfangreichen Erfahrungsschatz weitergeholfen. Die Beraterin hat mir genau die richtigen Tipps gegeben. So hat mich das Gründeroaching so richtig zum Durchstarten motiviert. Ich kann jedem Gründer eine solche Begleitung nur empfehlen.

Die Meinung der Beraterin

Ilona Orthwein: „Das eigene Hobby oder die persönliche Leidenschaft zum Beruf zu machen, davon träumen viele Menschen. Funktionieren kann so etwas aber nur, wenn die Voraussetzungen stimmen. Vor allem muss das Konzept wirtschaftlich tragfähig sein. Denn nur wenn mit der selbstständigen Tätigkeit auch der Lebensunterhalt bestritten werden kann, ist diese langfristig erfüllend. Fälle, in denen das nicht funktioniert, habe ich leider auch in meiner Beratungspraxis erlebt. Die Folgen sind langfristige Frustration bis hin zum Burnout. Wir Unternehmensberater und Gründercoaches können prüfen, ob eine Gründungidee funktionieren kann. Wir helfen passende Konzepte zu erarbeiten. Dabei werden Schwachstellen aufgedeckt. Gemeinsam mit den Gründer*innen werden schließlich Lösungen gefunden. Auf diese Weise kann ein guter und nachhaltiger Geschäftsaufbau gelingen.


Erfolgsmotor Kooperation

Anna Sterzer und Jenny Strumpf packen Dinge gemeinsam an. Sie tauschen Erfahrungen aus, ermutigen einander. Auch unterstützen sie sich in der praktischen Arbeit. Gemeinsam werden größere Marketing-Aktionen wie Messeauftritte angegangen. Solche Vorhaben sind für den Markterfolg wichtig. Aber für  Solo-Gründer*innern sind sie sowohl energetisch als auch finanziell wesentlich schwerer zu bewerkstelligen als für ein Team. Darum der Rat an alle Gründer*innen: Vernetzt Euch und geht gemeinsam auf großen Fischzug!

Messeauftritt, Jenny Strump, Anna Sterzer

Anna Sterzer und Jenny Strumpf beim gemeinsamen Messeauftritt am 10. /11.11.2018 in Berlin

Hin zur Multi-Channel-Stategie

KPMG-Studie zeigt die aktuellen Trends im Handel

„Achten Sie auf die Lage!“ Das war lange Zeit das Credo von Bankern und Betriebsberatern. Vor   allem, wenn es einen  Betriebsstandort im Einzelhandel ging. Jener ist seit dem gigantischen Wachstum von Amazon, Ebay & Co. allerdings fundamental im Umbruch.

Solche Umbrüche sind jedoch nicht wirklich etwas neues. In den 1970ern setzte man im stationären Einzelhandel auf günstige, großflächige Standorte und Einkaufszentren für den Massenkonsum vor den Toren der Städte. Die Familien waren noch relativ groß, der Konsumbedarf entsprechend. Die Menschen bevorzugten Wohnlagen „im Grünen“, außerhalt der Städte oder an deren Rändern und ein Auto zu dieser Zeit schon fast jede west-deutsche Familie.  So verschwanden die Läden des täglichen Bedarfs ebenso wie viele Bewohner aus den Innenstädten. Stattdessen entstanden in den Innenstadtlagen der Großstädte Büros und Flaniermeilen für den gehobenen Konsum. Seit den 1990ern machte sich dann zunehmend ein neues Phänomen breit: Die „Shopping-Malls“ entstanden und verdrängten die klassischen Kaufhäuser fast völlig. Gleichförmig findet man sie mit immer denselben oder ähnlichen Filialisten inzwischen rund um den Erdball. Daneben haben sich noch „Outlet-Center“ auf der „grünen Wiese“ etabliert, die Kunden mit großen Marken zu reduzierten Preisen locken.

Veränderte Lebenswelten der Konsumenten

In den letzen beiden Jahrzehnten hat die Urbanisierung stark zugenommen, und in den Städten ist die Zahl der Klein- und Kleinsthaushalte gestiegen. Auf Stadtflucht folgte die Landflucht: Jene, die einst „mit Kind und Kegel“ aus der Stadt ins Grüne gezogen sind, kehren,  inzwischen älter geworden, wegen der besseren Infrastruktur und den Kulturangeboten in die Städte zurück.

Die heutigen Klein(st)familien, berufstätigen Singles, jungen Eltern oder Senioren haben zudem andere Konsumbedürfnisse als die typischen Familien der 1960er bis 1980er Jahre. Zeit ist Mangelware, Bequemlichkeit angesagt. Zugleich verzeichnet man im Konsumbereich einen starken Trend maßgeschneiderten („customized“) individuellen Produkten. Unternehmen wie das „Kochhaus“ sind Trend. Dort stellt man Lebensmittel passgenau für die heimische Mahlzeit zusammen – Rezeptur inklusive.

Dieser Entwicklung folgend siedeln sich inzwischen selbst Elektro- und Baumärkte wieder in zentralen städtischen Lagen an und punkten mit gezielten Angeboten für die städtische Kundschaft. Auch die Lebensmittelsupermärkte haben dazu gelernt, kehren in die Innenstädte zurück und orientieren sich mit Spezialsportimenten, wie „Rewe to go“ oder „Edeka City Markt“, an den Bedürfnissen der heutigen Stadtbevölkerung. Da findet man ein meist angeschlossenes Bistro zum Treffen, Entspannen oder einfach nur für den Snack unterwegs. Längere Öffnungszeiten und Angebote veredelter Fertigprodukte nehmen auf den 24/7 Rhythmus der heutigen Berufstätigen Rücksicht, und Serviceleistungen wie hauseigene Lieferdienste oder Zubehörverleih gehören inzwischen zum Angebotsportfolio vieler Handelsketten.

Digitalisierungsdruck  im Handel

Amazon & Co. haben den Handel in die heimischen Wohnzimmer gebracht. Abends um halb zehn wird per Tablet oder Laptop vom Sofa aus eingekauft.  Dieser mobile Handel (M-Commerce) liegt in Gunst der Kunden ganz oben. Experten gehen davon aus, dass dieser bis 2020 noch weiter wachsen wird.  Apps und mobile Webseiten sorgen für den entsprechenden Informations- und Einkaufskomfort. Algorithmen sorgen dafür das der Kunde passgenau abgeholt wird. Damir sind sie dem guten alten Versandhaus-Katalog weit überlegen.

Die eingangs benannte KPMG- Studie geht davon aus, dass der Online-Handel noch bis 2020 jedes Jahr im zweitstelligen Bereich weiterwächst, allerdings bliebt sein Anteil am gesamten Handel mit unter 10 % weiterhin gering.

Zwischenzeitlich wird versucht, ganzheitliche Store-Koncepte zu entwickeln, welche ein haptisch-sinnliches Einkaufserlebnis schaffen und somit die Vorteile des stationären Handels (persönliche Nähe und Beratung) mit den Vorteilen des Online-Handels (bequem rund um die Uhr einkaufen) kombinieren. Die Handelsbranche arbeitet darum zunehmend an einer Verzahnung von On- und Offlinekanälen, der sog. „Multi-Channel-Strategie“.  Kunden können online vorab Produkte auswählen, bestellen oder reservieren, dann im Geschäft genau ansehen und entweder gleich mitnehmen oder sich liefern lassen. Die Bezahlung erfolgt dann ebenfalls über ein verschiedene Kanäle von der Barzahlung über Kreditkarten und verschiedene Online-Payment-Methoden bis hin zum Kauf auf Rechnung. Der stationäre Handel hat auf diese Weise auch in der digitalisierten Welt eine Zukunft, vor allem dann, wenn er flexibel bleibt, den sich veränderten Bedürfnissen weiter Rechnung trägt und verschiedene Vertriebskanäle gleichzeitig nutzt

Fazit: Wer den Kunden von heute und morgen zufrieden stellen will, braucht gute Ideen und eine ebenso komplexe wie flexible und skalierbare Organisationsstruktur.

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