Nach wie vor tun sich traditionelle Geldhäuser, wie Banken und Sparkassen schwer, Geschäftskredite an kleine und mittlere Unternehmen oder gar an Solo-Selbstständige zu vergeben. Eine große Hemmschwelle sind dabei die Sicherheiten, welche die Bank verlangt. Und ganz besonders schwierig wird es, wenn das Darlehen nicht unmittelbar für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs benötigt wird. Es gibt allerdings Lösungen, welche die üblichen Diskussionen mit der Bank überflüssig machen. Eine davon ist iwoca.
Wer steckt dahinter?
Die iwoca Deutschland GmbH ist ein FinTech-Unternehmen mit Sitz in Frankfurt/Main, das aus der britischen iwoca Ltd.s (gegründet 2011) hervorgegangen ist und sich auf Vermittlung von Krediten bis 100.000 Euro an Unternehmen und Selbständige spezialisiert hat. Bisher (Stand 10/2018) konnten nach Unternehmensangaben über 400 Millionen Euro Kredit dargestellt werden.
Die Plattform selbst agiert nur als Vermittler. Zur Verfügung gestellt werden die Darlehen von angeschlossenen Partnerbanken, das sind inländische Kreditinstitute wie die Fidorbank. Das bedeutet: iwoca selbst vergibt keine Darlehen und es können bei iwoca auch keine Konten eröffnet werden. Im Falle einer Kreditvermittlung kommt ein Darlehensvertrag ausschließlich zwischen dem Darlehensnehmer und dem Kreditgeber (Bank) zustande. Im Rahmen eines solchen Vertragsverhältnisses oder bei weiteren zusätzlichen Leistungs-/ und Vertragsverhältnissen gelten die jeweiligen Vertragsbedingungen und Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Kreditgebers – vgl .
https://www.iwoca.de/allgemeine_geschaftsbedingungen/
Was wird genau geboten ?
Die mögliche Darlehenshöhe bei iwoca beläuft sich auf einen Betrag zwischen 1.000 Euro und 100.000 Euro. Dabei handelt es um eine revolvierende Kreditlinie, d. h. sie kann bei Bedarf immer wieder bis zu einer festgelegten Grenze in Anspruch genommen werden. Das verschafft Unternehmen einen entsprechenden Liquiditätspuffer.
Begrenzt wird die Höhe der Kreditlinie durch den Jahresumsatz des Unternehmens. Sie darf max. 10 Prozent dieses Jahresumsatzes ausmachen. Dieser muss sich mindestens auf 10.000 Euro belaufen. Insofern ist dieses Angebot auch durchaus für Kleinstunternehmen und Solo-Selbstständige interessant.
Die in Anspruch genommenen Gelder aus der Kreditlinie werden über maximal 12 Monate zurückgezahlt und können jederzeit gebührenfrei getilgt werden. Während der Rückzahlungsphase ist eine Mindesttilgung Voraussetzung. Eine Erweiterung des Kreditrahmens ist möglich, wenn mindestens zwei Raten beglichen wurden und die Geschäftsentwicklung des Darlehensnehmers stabil bleibt.
Das Prinzip ist also das eines klassischen Rahmenkredits, der aber gerade kleinen Unternehmen von klassischen Kreditgebern wie Banken und Sparkassen immer seltener eingeräumt wird. Als Alternativen werden dann oft Standarddarlehen verkauft. Hier fallen aber oft Bereitstellungszinsen und bei vorzeitiger Rückzahlung Vorfälligkeitsentschädigungen an.
Was sind die Vorteile?
Neben den o. g. Vorteil einer Liquiditätsreserve durch den Kreditrahmen, punktet iwoca mit seinem schnellen und unkomplizierten Antrags- und Genehmigungsverfahren online. Interessierte können sich in wenigen Minuten kostenlos auf dem iwoca-Portal online registrieren und ihre Anfrage stellen. Sämtliche Unterlagen, die Legitimationsprüfung und Unterschrift werden elektronisch übermittelt. Neben den persönlichen Daten muss der Antragsteller auch Angaben zu den Umsätzen der zurückliegenden Jahre, den Einnahmen und den Ausgaben machen. Liegen alle Unterlagen vor, erstellt iwoca eine Analyse des Unternehmens in Bezug auf die Tragfähigkeit und Höhe der monatlichen Rate.
Der Antragsteller erhält innerhalb von wenigen Minuten eine Rückmeldung und, wenn alle Informationen vorliegen, innerhalb von drei Arbeitstagen eine Entscheidung. Fällt diese positiv aus, kann er das Darlehen sofort abrufen. Die Darlehenszusage bedeutet nicht, dass der Kunde auch sofort über das Geld verfügen muss. Es bleibt ihm überlassen, ob er die Kreditlinie nutzt oder nicht.
Ein weiterer Vorteil ist die Transparenz. Auf der Website findet sich ein Zins- und Tilgungsrechner, anhand dessen jeder sehen kann, was bei welcher Kreditinanspruchnahme auf ihn zukommt.
Was sind die Kosten?
Für die Kreditanfrage und die Bearbeitung fallen keinerlei Kosten an. Der einzige Aufwand, der auf den Kreditnehmer zukommt, sind die Zinsen. Dafür berechnet iwoca zwei Prozent pro Monat, will heißen: 24 Prozent im Jahr. Verständlich allerdings, wenn man bedenkt, dass iwoca auf die Stellung von Sicherheiten verzichtet, und die Darlehensvergabe ausschließlich aufgrund seiner Analyseergebnisse des Geschäftsverlaufs erfolgt. Also muss der Zinssatz das latent vorhandene Ausfallrisiko letztlich einpreisen.
Fazit
Das Angebot von iwoca ist seriös und transparent. Unternehmen, die schnell investieren müssen, z. B. für einen günstigen Wareneinkauf oder eine unerwartete, dringende Zahlung zu leisten haben, bietet iwoca klare Vorteile. Zudem erspart das Vorhandensein einer Kreditlinie, die bei Bedarf kurzfristig in Anspruch genommen werden kann, sozusagen als Liquiditätspuffer, beruhigend und wirkt Stress und dem Entstehen von Krisensituationen entgegen. Allerdings gibt es neben dem klassischen Bankkredit auch noch weitere Alternativen und es gilt die Gesamtsituation zu betrachten. Vor der Entscheidung lohnt sich also eine seriöse und unabhängige Beratung.